Carsharing ist ein Konzept, bei dem sich mehrere Personen ein Fahrzeug teilen und es gemeinsam nutzen. Es gibt verschiedene Arten von Carsharing, aber im Allgemeinen gibt es zwei Hauptmodelle: stationsbasiertes Carsharing und free-floating Carsharing.
Beim stationsbasierten Carsharing stehen an festen Stationen Fahrzeuge zur Verfügung, die von den Nutzern gebucht und abgeholt werden können. Nach der Nutzung werden die Fahrzeuge wieder an der Station abgestellt. Die Buchung erfolgt in der Regel über eine App oder eine Website, und die Nutzer zahlen pro Stunde und/oder pro gefahrenem Kilometer.
Beim free-floating Carsharing sind die Fahrzeuge nicht an feste Stationen gebunden. Sie können in einem bestimmten geografischen Bereich abgeholt und abgestellt werden. Während der Nutzungsdauer können sie auch außerhalb des Abhol- und Abstellbereichs gefahren werden. Die Buchung erfolgt ebenfalls über eine App und abgerechnet wird ebenfalls meist auf Minuten- und/oder Kilometerbasis. Dieses Modell ist jedoch hauptsächlich in Großstädten rentabel.
Während man in Städten durch unterschiedliche Verkehrsangebote vollständig auf das eigene Auto verzichten kann, wird man in ländlichen Gegenden mit dem Angebot des Carsharings vor allem die Anzahl an Zweit- und Drittwägen reduzieren können. Dies ist zum einen auf das weniger gut ausgebaute öffentliche Nahverkehrsnetz zurückzuführen und zum anderen auf die ausreichende Anzahl an Park- und Stellplätzen.
Vorteile des Carsharings
Kostenersparnis: Anstatt ein eigenes Auto zu kaufen, bezahlen Nutzer nur für die tatsächliche Nutzung des Fahrzeugs. Dies kann insbesondere für Menschen, die ihr Auto selten benutzen, günstiger sein.
Umweltfreundlichkeit: Einerseits kann die Umweltfreundlichkeit von Carsharing-Modellen durch den Einsatz von emissionsarmen E-Autos verbessert werden, andererseits haben die Bürger die Möglichkeit, ihr Mobilitätsverhalten zu ändern, indem sie auf einen Mix aus unterschiedlichen Verkehrsmitteln, wie Carsharing, ÖPNV und Fahrrad zurückgreifen können.
Ressourcenschonung: Wenn man bedenkt, dass das durchschnittliche Privatauto statistisch nur ca. 1 Stunde pro Tag fährt, während der Nutzungsgrad eines Carsharing-Autos um ein Vielfaches höher ist, bedeutet dies, dass der Einsatz von Rohstoffen für die Herstellung von PKWs durch Carsharing deutlich reduziert werden kann. Laut Schätzung des Bundesverbands Carsharing ersetzt jedes Carsharing-Auto rund 10 normale Pkw.
Einfache Nutzung: Durch die Buchung über Apps und die Verfügbarkeit der Fahrzeuge rund um die Uhr ist Carsharing sehr bequem und einfach zu nutzen. Die Fahrzeuge sind in der Regel gut gewartet und versichert.
Bequemlichkeit: Carsharing-Fahrzeuge werden vom Anbieter gewartet und gepflegt. Somit entfallen für die Nutzer alle Termine und Kosten, die beim eigenen PKW anfallen, für z.B. Kundendienst, TÜV, Reinigung.
Platzersparnis: Für zahlreiche Zweit- und Drittfahrzeuge fehlt der Platz zum Parken auf dem eigenen Grundstück. Diese Fahrzeuge werden dann auf öffentlichen Parkplätzen abgestellt. Durch das Carsharing werden viele dieser Fahrzeuge nicht mehr benötigt. Öffentliche Parkplätze werden entlastet, bzw. muss weniger Fläche durch Parkplätze versiegelt werden.
Flexibilität: In größeren Städten stehen mehrere Fahrzeuge fürs Carsharing zur Verfügung. Daher bietet sich dort die Möglichkeit, je nach Bedarf aus einer Flotte an unterschiedlichen Fahrzeug-Typen das richtige Modell auszuwählen. Für kleinere Einkaufsfahrten z.B. ein Kleinwagen, muss jedoch etwas Größeres transportiert werden oder plant man eine Ausflugsfahrt mit Freunden, kann man z.B. auf einen Transporter zurückgreifen.
Carsharing-Kosten
Abhängig vom Betreiberunternehmen, der Fahrzeugklasse und der Antriebsart, fallen unterschiedliche Buchungspreise von Carsharing-Fahrzeugen an. Diese werden in der Regel in zwei Bereiche gegliedert.
a) Stundentarif
plus
b) Kilometerpauschale
Individuelle Carsharing-Modelle
Vor allem auf dem Land ist Kreativität in der Gestaltung der Mobilität gefragt. So werden in einigen Bundesländern oder Städten Förderungen angeboten, wenn Privat-PKW oder Unternehmensfahrzeuge in das kommunale Carsharing eingebunden werden. Einige Wohnungsbaugesellschaften bieten den Mietern Prämien für das Einbringen von Privat-PKW ins Carsharing. Anfang Mai wurden Fördermittel unter dem Titel „Mobil gewinnt“ bereit gestellt für die sich kleine und mittlere Unternehmen bewerben können, die ein vorliegendes Mobilitätskonzept umsetzen möchten.
Energietipp
Viele Strecken kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad zurücklegen, anstatt das Auto zu nutzen. Dies senkt nicht nur den CO2-Ausstoß und die persönlichen Kosten, sondern erhält auch die Gesundheit, sorgt für eine Entlastung des Verkehrs und trägt vor allem zur Sicherheit der Kinder bei.