Seit seiner Gründung durch die Energiereferentin Petra Blum im April 2024 beteiligt sich der Energiestammtisch Tacherting jedes Jahr, so auch am 25.10.2024, am Aktionstag Klimawelt, der von der gemeinnützigen GmbH 360grad mensch ausgerufen und inzwischen deutschlandweit durchgeführt wird. Ab 16 Uhr wurden private Anlagen einzelner Mitglieder des Energiestammtisches vorgestellt. Das Format dieser Veranstaltung gleicht einer Messe, bei der in Einzelgesprächen viele Bürger die Gelegenheit nutzten, gleichartig geplante Anlagen zu besprechen und die Erfahrungen der Anlagenbetreiber Ingomar Blum, Gregor Wolf, Waldemar Karsten und Manfred Schönberger abzurufen. Letzterer stellte zudem dar, wie viel CO₂ bei der Erwärmung von 10 Liter Wasser durch unterschiedliche Wärmeerzeuger ausgestoßen wird und hatte auch zwei Wallboxen, sowie das Modell einer Deckenheizung zur Ansicht dabei. Petra Blum stellte eine Zusammenfassung der bisherigen Aktionen des Energiestammtischs auf einer Pinnwand dar, die sie gemeinsam mit den bisherigen Basteleien im Ferienprogramm unter dem Motto „Der Energiestammtisch stellt sich vor.“ ausstellte. Zudem wurden auf dem Parkplatz verschiedene E-Auto-Modelle ausgestellt und die Möglichkeit des Informationsaustauschs mit den Besitzern genutzt. Insgesamt fanden sich nachmittags ca. 30 Besucher ein, um über die vorgestellten Anlagen und E-Autos zu diskutieren. Ebenso viele, jedoch teilweise neue Besucher, fanden sich ab 19 Uhr zum monatlichen Energiestammtisch mit dem Referat von Franz Obermayer zum Thema „Agri-PV-Energie- und Lebensmittelerzeugung auf einer Fläche“ ein. Franz Obermayer berichtete von der Installation einer PV-Vertikal-Anlage auf einem Feld seines Biobauernhofs in Kirchweidach. Die Module sind bifazial, was bedeutet, dass beide Seiten die Stromerzeugung ermöglichen, dienen als Lärmschutz zur Bahnstrecke hin und sind daher nach Nord/Süd ausgerichtet. Da in wenigen Metern Entfernung zur Anlage auf seinem Grundstück eine Stromleitung durchführt, konnte die Anlage dort angeschlossen werden. Im Vergleich zu konventionellen PV-Freiflächenanlagen hat eine PV-Vertikal-Anlage ca. 50-60 % Stromertrag. Der Vorteil läge jedoch darin, dass die Fläche für die Landwirtschaft erhalten bleibt, da nur ca. 1 % überbaut würden und im Gegensatz zu konventionellen Anlagen am Vormittag und Nachmittag die meiste Energie erzeugt werde, wodurch das Netz entlastet wird. Bei einem Reihenabstand von 12 m könne das Feld mit einer GPS-gesteuerten Fräse bis zu 3 cm Abstand zu den Modulen bewirtschaftet und verschiedene Getreidesorten angebaut werden. Zudem entsteht auf dem Streifen unter den Modulen eine Biodiversitätsfläche, die der Natur zugutekommt. Er berichtete auch von dem zusätzlich errichteten Speicher, der ihm ermöglicht, die erzeugte Energie zu speichern und damit den Eigenverbrauch zu erhöhen und das Netz zu entlasten. Aufgrund seiner positiven Erfahrungen plant Franz Obermayer bereits eine weitere PV-Vertikal-Anlage im nächsten Jahr. Petra Blum bedankte sich beim Referenten für den informativen Vortrag und fuhr gleich mit dem Dank an die Unterstützer des Energiestammtisch Tacherting im vergangenen Jahr fort. Sie dankte besonders Andreas Blum für die Verfassung von zwei Energiegedanken, der Betreuung der Webseite, der Durchführung der Umfrage zum Carsharing und der Entwicklung und des 3D-Drucks des Dampfmaschinen-Modells fürs Ferienprogramm, den weiteren Verfassern von den Energiegedanken, den Ausstellern am Aktionstag Klimawelt und den Betreuern des Ferienprogramms. „Ohne Euch und ohne das große Interesse in der Bevölkerung, wäre der Energiestammtisch Tacherting nicht möglich.“, sagte sie. Im Anschluss stellte Petra Blum ihren Energiegedanken und Energietipp für den Monat November vor, der von der kommunalen Wärmeplanung als entscheidenden Schritt für den Klimaschutz handelt. Der Energiegedanke kann vollständig unter www.energie-tacherting abgerufen werden.
Der nächste Energiestammtisch findet am 29.11.2024 in der Pizzeria Don Camillo in Tacherting statt.
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